New Orleans – „The Big Easy“

Gemäss dem Reiseführer „lonely planet“ gilt New Orleans als die Stadt in der alle das Leben leicht und locker nehmen. Hier geht es hauptsächlich um eines: Das Leben zu geniessen! Die Stadt ist bekannt für gutes Essen und für den lockeren Lifestyle der Menschen die hier Leben. In der Altstadt (French Quarter) herrscht ein buntes Treiben und ein köstlicher Duft von Essen vermischt sich mit der schrillen Jazz-Musik, die von den zahlreichen Bands/Bars bis in alle Hinterhöfe verbreitet wird.

Im Gespräch mit den Einheimischen gibt es eigentlich nur ein Thema: Der Hurrikan Katrina! 2005 verursachte ein relativ schwacher Wirbelsturm ein riesiges Desaster. Der Damm vom Mississippi brach an über 50 Stellen und 80% vom ganzen Stadtgebiet wurden überschwemmt. Viele Menschen, die sich damals rechtzeitig vor den Fluten retten konnten, kamen auch nicht wieder. So leben heute in der Stadt etwa 1/3 weniger Menschen als vor Katrina.

Die Stadtrundfahrt

Wir Parken unseren Carthago auf einem Campingplatz nahe dem Flughafen etwas ausserhalb der Stadt und lassen uns am nächsten Morgen von einem Gratis-Shuttle in die Altstadt fahren. Eine ältere Dame lenkt unseren Shuttle-Bus sicher durch den Stadtverkehr während sie (wie ein wandelndes Lexikon) die Baujahre und Eigenheit jeder Immobilie zum Besten gibt. So ziehen an unserem Fenster prachtvolle Herrenhäusern vorbei, die nahtlos an die Gettos der Agglomeration angrenzen während unsere Kinder – Gesetzeswidrig – mit Keksen, Gemüsestangen und Süssgetränken besänftigt werden. Nach über 90 min endet die unverhoffte Stadtrundfahrt und wir verlassen fluchtartig die architektur-interessierte Seniorengruppe um die Innenstadt zu Fuss und auf eigene Faust zu erkunden.

Noam und der Künstler

Wir flanieren durch die vielen Gassen und während wir Eltern die „interessanten“ Menschen beobachten durchstreifen unsere Kinder jeden Krämerladen und staunen in jede Bar (die nur ab dem 21 Lebensjahr betreten werden dürfen). Noam ist absolut begeistert von den Kunstwerken der zahlreichen Malern und er beobachtet ganz genau und aus nächster Nähe was diese Menschen auf die Leinwand zaubern. Die Künstler selbst erfreuen sich an Noam’s kindlicher Neugier und schliessen schnell Freundschaft mit dem kleinen Buben der sichtlich interessiert ist aber kein Wort von dem versteht, was die Maler leidenschaftsvoll erklären. Ein junger Künstler macht Noam zum glücklichsten Kind in ganz New Orleans als er ihm ein handsigniertes Kunstwerk mit persönlicher Widmung schenkt. Das hängt jetzt bei Noam im Kinderzimmer!

Leck mich ..

Am Nachmittag steht noch ein Einkauf in einem grossen Outlet an. Stefan möchte unbedingt ein neuer Pulli haben. Heike findet auf Anhieb eine tolle Kapuzenjacke die gemäss ihrem optischen Urteil den Ehemann um sagenhafte 10 Jahre jünger erscheinen lässt. Bei dieser „fundierten“ Argumentation willigt Stefan widerstandslos ein und kauft den Artikel, der um 50% reduziert nur 20 Dollar kostet.

Kaum verlassen wir den Laden wird Heike auf eine tolle Gesichtscreme aufmerksam gemacht, die sämtliche Falten wie von Zauberhand (und für immer) aus dem Gesicht wischt. Eine Verkäuferin behandelt während gut 15 min Heike’s Haut mit diesem Wundermittel. Doch als die nette Verkäuferin nebenbei erwähnt, dass die kleine Tube 200 Dollar und das ganze Pflegeset (bestehend aus 3 Tuben) zum Sonderpreis von 700 Dollar zu haben sind, runzelt Heike die Stirne und bedankt sich anschliessend für die liebevoll Behandlung. Wir sind doch nicht bekloppt! .. oder doch?

Stefan hat nämlich während dieser Zeit eine tolle Eisdiele gefunden. Er kauft – aus „Spargründen“ – für die Kinder einen Becher mit 2 Kugeln anstelle von 2 Bechern mit je einer Kugel (Hintergedanke: Die Kinder können ja teilen!) und für sich selbst 2 Kugeln (Hintergedanke: Ich bin ja auch grösser). An der Kasse kam dann jedoch das böse Erwachen als die dicke Dame mit der roten Schürze 16 Dollar verlangt. Das war das teuerste Eis, das wir je geleckt haben!

Bis zum nächsten Bog aus Texas
Die Traum-Leben Familie

2016-11-07T05:09:22+01:00