New York – Washington D.C.

Last-minute Check-in in Düsseldorf

Beim Check-in am Düsseldorfer Flughafen wurden wir fast festgenommen, weil Noam seinen Kuschelhasen Felix ohne Bording-Karte durch die Sicherheitszone in die USA schmuggeln wollte. Eine nette Dame der Lufthansa hatte ein Einsehen und stellte für Felix eine Last-Minute Karten aus. Der Flug von Düsseldorf nach New York war ausserordentlich ruhig. Zu unserem Erstaunen musste sich Jala schon nach 30 Minuten übergeben um gleich darauf das ganze Kindermenü plus Papa’s Dessert zu verschlingen. Daran erkennt man wohl den Qualitätsunterschied zwischen einem Happy Meal von MacDonalds und dem KidsMeal von Lufthansa.

Das die Einreise mit einem US VISA für uns als Familie zügig verlaufen wird war zu erwarten. Hingegen waren wir erstaunt, dass die Wachmänner der US Border-Control unsere Emma (Hund) streicheln aber niemand ihren (Impf-)Pass oder ein Gesundheitszeugnis sehen wollte. Uns war’s egal!

Noam’s Traum

Wir waren gut in den USA angekommen und am nächsten Morgen – dank Jetlag – schon um 5 Uhr auf den Beinen. Noam wollte unbedingt die Freiheitsstatue von ganz nah sehen nachdem er im Kindergarten dank Felix dem Hasen schon so oft davon gehört hatte. Wir hatten ein riesiges Wetterglück, denn wir erwischten gleich den ersten Sonnentag nach dem Blizzard (Schneesturm) der letzten Tage. Noam ist überglücklich und würde er das weitere Reiseprogram bestimmen, so würden wir für die nächsten 3 Wochen mit dem Schiff um die kleine Insel vor Manhattan kreisen.

Wohnen im „House of American Dreams“

Da unser Wohnmobil noch auf dem Schiff in Richtung Baltimore war, verbrachten wir ein paar ruhige Tage bei einer ehemaligen Arbeitskollegin von Stefan. Dodo wohnt in einer Traum-Villa in Wilton (Connecticut) 70km nordöstlich von New York. Ihr Haus repräsentiert für uns den gelebten Amerikanischen Traum. Das Grundstück liegt auf einer Anhöhe mitten in einem lichtdurchfluteten Wald. Die Architektur, die Möbel und die persönlichen Gegenstände in Dodo’s Haus erinnern uns an unzählige Hollywood Filme. Verwundert stellen wir fest, dass die Büsche und Pflanzen in ihrem Garten glänzen als wären sie frisch poliert. Das ist Fischöl – erklärt uns Dodo – sonst fressen mir die Hirsche hier im Wald den ganzen Garten kahl. Wir sind überaus dankbar für die enorme Gastfreundschaft von Dodo. Die Zeit mit ihr zusammen wird uns allen für immer in Erinnerung bleiben. Danke, danke, danke ..!

104 Grad Fahrenheit

Wir verbringen viel Zeit am Strand, in der Bibliothek, in den Museen und in den übergrossen Shopping-Centren. Jeder Ausflug ist für uns ein grosses Abendteuer und wir geniessen jeden Tag bis Jala in einer Nacht hohes Fieber bekommt. Jala leistet jeglichen Messversuchen mit einem normalen Thermometer erbitterten Widerstand. Nach einer medizinischen Erstversorgung durch Heike entscheiden wir uns am nächsten morgen in ein Walk-In Medical-Center zu fahren. Wir warten keine Minute bis die Untersuchungen beginnen. Die leitende Ärztin ist einigermassen besorgt, weil ihr berührungsloses high-tech Fieberthermometer 104 Grad Fahrenheit (=40 Grad Celsius) anzeigt. Nach einem negativen Influenza-Test jedoch geröteten Ohren schickt sie uns in den nahen Walmart Supermarkt um dort das entsprechende Antibiotika abzuholen. Das entsprechende Rezept wird elektronisch übermittelt. Wir sind positiv überrascht wie schnell und elegant das Ganze von statten geht. Jala war nach 2 Tagen wieder fit und ach ja .. wir haben jetzt auch ein high-tech Thermometer* in der Reiseapotheke.

* ermittelt berührungslos die Körpertemperatur im Stirnbereich

Teure Socken

Kaum war Jala wieder gesund gab es wieder eine Patientin in der Familie. Emma – unsere allesfressende Hündin – erbrach einen grünen Klumpen direkt vor Stefan’s Füsse als er früh morgens aus der Dusche stieg. Der grün-glibbrige Knollen stank erbärmlich und war unverkennbar eine Socke von Noam. Irgendwie hatte sie aus – für uns unerfindlichen Gründen – in der Nacht das dringende Verlangen einen Socken zu fressen. Nach dieser zirkusreifen Vorstellung dachten wir, dass die Sache damit erledigt sei. Doch als Emma am Nachmittag keine Lust auf Hundefutter hatte, wussten wir das ihr noch etwas anderes auf dem Magen liegen musste. Also fuhren wir ein zweites mal innert 2 Tagen auf die Notfallaufnahme denn Emma erbrach nun im Stundentakt und wollte auch keine Flüssigkeit mehr zu sich nehmen. So verbrachte unser Hund eine Nacht in der Hundeklinik, dem Herrchen wurden 1600 CHF von der Kreditkarte abgezogen und alle freuten sich wie kleine Kinder, als der Hund auch noch den 2 Socken von Noam ausgeschissen hatte. So geht das!

Die eigenen 4 Wände

Nachdem alle „Patienten“ wieder fahrtauglich waren, reisten wir über New York nach Baltimore. Unser Wohnmobil lag schon im Hafen und wartete darauf, von uns am nächsten Morgen abgeholt zu werden. Nach einer ruhigen Nacht im Hotel klappte die Abholung am Montagmorgen im Hafen von Baltimore völlig reibungslos. Wir konnten unseren Carthago wieder wohlbehalten entgegennehmen. Auf einem grossen Parkplatz packten wir unseren Leihwagen aus und das Wohnmobil ein, was mit dem vielen Kleinkram doch einiges an Zeit in Anspruch nahm. Alles verstaut machten wir uns auf den Weg zum Flughafen um den Leihwagen abzugeben. Stefan fuhr mit dem Wohnmobil und dem Navigationsgerät voraus – Heike mit dem Leihwagen hinterher. Nach gefühlt ewiger Zeit hatte Heike die Eingebung, dass der Flughafen schon längstens hätte kommen müssen und in dem dichten Verkehr verlor sie die Verbindung zum Wohnmobil und .. schwupps, schon war sie in der falschen Ausfahrt gelandet. Dank Google Maps und dem letzten Tropfen Natel-Saft schafften wir dann getrennt den Weg zum Flughafen, denn inzwischen hatte auch Stefan bemerkt, dass er den falschen Flughafen im Navi eingegeben hatte 😉
Nun drängte die Zeit, denn die Gasflaschen sollte unbedingt noch aufgefüllt werden, um die Nacht nicht frieren zu müssen. Zehn Minuten vor Feierabend erreichten wir die Gasfüllstation. Mit viel Glück und gefüllten Propangasflaschen machten wir uns auf den Weg zum nächsten Walmart Supermarkt, um auch noch unseren Kühlschrank und unsere Mägen zu füllen. Der Walmart war riesig und dementsprechend lange dauerte der Einkauf. Wir füllten unseren Wassertank mit günstigen Trinkwasser aus dem Supermarkt auf und entschieden uns, gerade dort zu schlafen, denn müde waren wir alle.

Home-Schooling in den Museen der Welt

Vom Walmart fuhren wir weiter Richtung Washington, in der Hoffnung mit einem 8 Meter langen und 3 Meter hohen Fahrzeugen einen innerstädtischen Parkplatz zu finden. Weit gefehlt! Nach einer 1-stündigen Suche machten wir verzweifelt eine Mittagspause im Halteverbot und brachen anschliessend unser optimistisches Vorhaben ab. Für die nächsten zwei Nächte richteten wir uns am Stadtrand von Washington auf einem Campingplatz ein. Mit dem öffentlichen Verkehr erkundeten wir bei starkem Regen die Stadt und lernten viel im Air & Space Museum und im Naturhistorischem Museum. Noam sah Planeten und Raketen, Spaceshuttels und Dinosaurier und träumte nachts von den unzähligen Skeletten.

Getreu dem Motto „Follow the sun“ machen wir uns nun langsam aber sicher auf in Richtung Süden um endlich in unseren Sonnenstühlen vor dem Wohnmobil einen Cocktail schlürfen zu können.

Bis bald aus wärmeren Gefilden
Die Traum-Leben Familie

2016-11-07T05:09:27+01:00